Bombenfund in Obertraubling

Bombenfund in Obertraubling

Am 11.02.19 wurden die Kommandanten der Feuerwehr Obertraubling sowie die zuständigen Landkreisführungskräfte informiert, dass auf einem Feld neben der Anno-Santo-Siedlung bei Sondierungsarbeiten eine 500kg Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden wurde. Zusammen mit der Polizei, dem Rettungsdienst, des Sprengkommandos und der Gemeindevertretung traf man sich am Fundort, um erste Maßnahmen und das weitere Vorgehen zu planen. Da die Bombe nur wenige Meter neben dem Kindergarten Rappelkiste entfernt lag, musste dieser sofort geräumt werden. Der Evakuierungsradius wurde auf 700 Meter festgelegt. Um Zeit für die Planung der Evakuierung und zum Informieren der Bevölkerung zu haben kam man überein, dass die Entschärfung erst am folgenden Tag stattfinden sollte.

Im weiteren Verlauf des Montagnachmittags wurde im Feuerwehrhaus die Einsatzzentrale in Betrieb genommen um die Evakuierung zu planen, weitere Feuerwehren zu informieren, die Versorgung der Einsatzkräfte sicher zu stellen und um eine Schnittstelle von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Gemeinde und allen weiteren Beteiligten zu haben.

Um 15:30 Uhr fand eine Besprechung der Kommandanten mit der Rathausverwaltung statt, um viele Details zu besprechen. Gleichzeitig wurden unsere Kameraden über den Bombenfund informiert, um sich ggf. für den kommenden Tag von der Arbeit frei zu nehmen.

Die turnusmäßig für den Abend angesetzte Dienstversammlung wurde im Schnelldurchlauf abgehalten, um im Anschluss die Kameraden über die Entschärfung zu informieren und einzuweisen. Nachdem man wusste wie viele Kameraden am nächsten Tag zur Verfügung stehen, wurde der Evakuierungsbereich in Abschnitte eingeteilt und jeder Feuerwehr wurden einzelne Straßen zugewiesen. Die Planungsarbeiten waren um 23:00 Uhr abgeschlossen.

Am 12.02.19 war das Feuerwehhaus ab 6:45 Uhr besetzt und die Einsatzzentrale und Einsatzleitung nahm ihre Arbeit auf. In unserem Besprechungsraum richtete die Polizei ihre Einsatzleitung ein, der Rettungsdienst koordinierte seine Kräfte ebenfalls vom Feuerwehrhaus Obertraubling aus.

Um 09:00 Uhr fand eine Besprechung aller Einsatzkräfte (ca. 300 Kräfte) unter Leitung vom Einsatzleiter der Polizei, Herrn Thomas Rölz, statt.

Die Gruppenführer der einzelnen Feuerwehren wurden im Anschluss durch die Obertraublinger Kommandanten Günther Hackauf und Dominik Bäumel eingewiesen.

Um 09:30 Uhr wurde mit der Evakuierung der ca. 1800 Betroffenen begonnen, 21 Personen mussten mit Kranken- oder Rettungswagen von ihren Wohnungen abgeholt werden. Den Fahrdienst der Gemeinde nahmen ca. 10 Personen in Anspruch. Eine provisorische Notunterkunft wurde im Vorfeld vom Rettungsdienst in der Turnhalle der Grundschule eingerichtet. Diese nutzten 39 Personen.

Um ca. 13:30 Uhr war die Evakuierung komplett abgeschlossen und die Bahnstrecken nach Passau und München gesperrt. Mit der Entschärfung der Bombe wurde begonnen. Währenddessen wurden unsere beiden Löschfahrzeuge, das HLF und das LF, mit insgesamt 18 Mann besetzt, um den Brandschutz sicherzustellen.

Aufgrund der vielen Medienvertreter wurde im Feuerwehrhaus ein Presseraum eingerichtet.

Um 15:10 Uhr war die Bombe entschärft.

Die Aufräumarbeiten im Feuerwehrhaus dauerten noch bis 16:30 Uhr. Der BR sendete noch eine Liveschaltung von unserem Feuerwehrhaus um 18:30 Uhr.

Die FF Obertraubling war insgesamt 26 Stunden im Einsatz.

Von Seiten der Feuerwehr waren die FF Obertraubling, FF Niedertraubling, FF Oberhinkofen, FF Gebelkofen, FF Neutraubling, FF Mangolding, FF Burgweinting und FF Harting mit 90 Kameraden und 16 Fahrzeugen im Einsatz.

Wir bedanken uns bei den Feuerwehren, der Polizei, dem Rettungsdienst, Bauhof, Gemeindeverwaltung und allen anderen Beteiligten für die hervorragende Zusammenarbeit.

Fotos: FF Obertraubling, Auer, Idowa